München ist die Heimat einer Vielzahl an Verlagen, genauer gesagt, München ist nach New York die zweitgrößte Verlagsstadt der Welt. Gleichzeitig ist sie auch Heimat des MünchenVerlags, ehemals Buchendorfer Verlag. Die Geschichte dieses Verlages beginnt am 28. November 1980, als Tillmann Roeder im kleinen und beschaulichen Buchendorf, nahe Gauting, seinen Verlag gründete. Von Anfang an war es ihm wichtig sich mit interessanten Münchner Geschichten und Themen zu beschäftigen. In erster Linie waren dies die bekannten und sehr geschätzten Stadtteilbücher. Das erste seiner Art erschien 1984 und trug den Titel: „Pasing – Stadt vor der Stadt. Die Entwicklung von 1800 bis 1938“ von Richard Bauer und Gerhard Bauer. Bis 2004 folgten weitere 13 außergewöhnliche Stadtteilbücher, die es immer wieder schafften, Münchner Stadtviertelgeschichte erlebbar zu machen.
Große Beachtung bei der Münchner Bevölkerung fand die mit dem Münchner Kulturreferat herausgegebenen Reihe (von 1987-1997) der acht Lesebücher zur Geschichte des Münchner Alltags. Dass einzigartige daran war, dass Tausende von Münchnerinnen und Münchnern sich mit unzähligen Beiträgen zu den vorgegebenen Themen der „Geschichtswettbewerbe“ beteiligt haben. Es entstanden Bücher von hoher zeitgeschichtlicher Aussagekraft, die in mehreren Auflagen erschienen sind.
Trotz aller Erfolge blieb der Buchendorfer Verlag stets nur ein Kleinod in der großen Welt der Verlage. Im Jahr 2003 nahm sich dann die Bibliothekarin Lioba Betten des ins Schlingern geratenen Verlags an. 2005 erfolgte die Umbenennung in „MünchenVerlag“. Lioba Betten strukturierte das Verlagsprogramm klarer und sorgte dafür, dass der Verlag wuchs und sich weiterhin einen Namen in der Münchner Literaturlandschaft machte. Während ihrer Zeit als Verlegerin erschienen im MünchenVerlag u.a. so bekannte Bücher wie „Münchens Lust am Jugendstil“, „Der Alte Südfriedhof“. "München Architektur" und natürlich weitere Stadtteilbücher in neuem Gewand zu den Vierteln Haidhausen, Schwabing, Laim, Allach und der Altstadt.
Um den Verlag in eine sichere Zukunft zu führen entschied sich Lioba Betten Anfang 2013, den MünchenVerlag in die Hände des Verlegers Michael Fleissner zu legen. Seither ist der MünchenVerlag Bestandteil des Belser Verlags in Stuttgart und firmiert nun als MünchenVerlag in der Christian Belser Gesellschaft für Verlagsgeschäfte GmbH & Co. KG mit Sitz in München.
Seit 2013 wurde das Verlagsprogramm stetig erweitert, so dass nun auch Themen über das Münchner Stadtgebiet hinaus behandelt werden. Dafür steht zum Beispiel die Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk, die schon einige sehr erfolgreiche Titel wie „Host Mi – Mundart aus ganz Bayern“ oder „9vor9 – Bewegende Geschichten, Ereignisse und Menschen aus Bayern“ hervorbrachte.
Über all die Jahre wurde der MünchenVerlag stets angetrieben durch die Liebe zur Geschichte seiner Stadt und seiner Heimat, darum wird man auch zukünftig weiterhin auf der Suche nach neuen Themen und Geschichten sein, die München und Bayern zu bieten haben.
Seit 2021 ist der MünchenVerlag ein Imprint der Langen Müller Verlag GmbH.